Bremen/Berlin/Frankfurt am Main, 7.12.2016 - Jetzt ist es ja beileibe nicht so, dass wir uns auf diesen Seiten regelmässig mit der Vorstellung von Produkten beschäftigten, seien diese unserem Designverständnis nach auch noch so schön.
Aber Ausnahmen müssen hier und da möglich sein - so wie heute.
Gestern durfte ich die aktuelle Ausgabe der RADWELT, Mitgliederzeitschrift des ADFC, Bremen aus meinem Briefkasten fischen und der Titel machte mich spontan sehr neugierig: Upcycling von Fahrrädern oder deren Teilen - mmh, sicherlich wieder so ein bemühter Versuch, krampfhaft das Thema Nachhaltigkeit zu bedienen?!
Weit gefehlt: als ich den Artikel aufblätterte, fand ich tolle Gebrauchsartikel mit hohem Designanspruch - für die unterschiedlichsten Einsatzbereiche.
Aber der Reihe nach. 4,35 Millionen Fahrräder wurden den AutorInnen der RADWELT zufolge im vergangenen Jahr in Deutschland verkauft - gute Frage, was dabei mit den ausrangierten Rädern passiert?
Naheliegend, sie an „gemeinnützige Einrichtungen und Organisationen (zu) spenden“. Nicht ganz so naheliegend sind dann die Beispiele des etwas anderen „Upcyclings“…
Warum also keine Garderoben oder Wandhaken aus Sätteln oder Fahrradlenkern?
Andreas Scheiger zeigt mit seinen Kunstobjekten des Projektes „Upcycle Fetish“, wie ein entsprechendes „Second Life“ ausschauen kann - auch Bremsgriffe oder Fahrradfelgen erscheinen auf einmal in ganz neuem, ungewohnten Licht.
Der Fahrradkomponenten-Hersteller Tune aus Buggingen im südlichen Schwarzwald schlägt in seinem aktuellen Katalog vielfältige Nutzungsmöglichkeiten ausgedienter Teile vor - Fackelhalter aus Nabenkörpern sind dabei noch nicht die ausgefallensten Objekte.
Und was aus ausgedienten Fahrradreifen alles werden kann, können Sie hier bewundern und natürlich auch kaufen.
Sie basteln lieber selbst? Auch kein Problem. Lernen Sie auf der Dea Vita-Website, welche neuen Leben zum Beispiel noch in einer ausgedienten Fahrradkette stecken können.
Besonders faszinierend finde ich aber die absolut funktionalen Formsitze von Bernd Brinkmann oder die Design-Leuchten des englischen Künstlers Stuart N.R.Wolfe, der diese in Handarbeit in seinem Berliner Atelier fertigt.