Mastodon Mastodon EuroCIS - Im Maschinenraum des Handels der Zukunft | Rückenwind für Ihr Geschäft | RetailConsult.de - Michael Borchardt, Frankfurt am Main

EuroCIS - Im Maschinenraum des Handels der Zukunft


2019-02-20 EuroCIS Duesseldorf

EuroCIS - Retail Technology in Düsseldorf - 20.2.2019


Düsseldorf/Frankfurt am Main, 27.2.2019 - „Technology Never Sleeps“ - unter diesem hübschen Motto zeigte die Messe Düsseldorf zusammen mit dem Kölner EHI Retail Institute drei Tage lang die wirklich allerneuesten Neuigkeiten aus der Welt der Retail Technology. 

Und die Besucher kamen - und wie sie kamen. Mehr als 13.000 Gäste aus 94 Ländern informierten sich über Omnichannel-Lösungen, den Einsatz Künstlicher Intelligenz, das Internet of Things (IoT), kassenlose Shops à la Amazon Go oder mobile Zahlungslösungen. Dazu Unmengen an Scannern, Druckern, RFID-Etiketten, Digital Signages usw. 

Man musste schon einen ziemlich klaren Kompass haben, um in diesem „Männerparadies“ nicht sang- und klanglos unterzugehen. 

Die Veranstalter gaben im Vorfeld sicherlich ihr Bestes, um eine halbwegs klare Struktur in die Ausstellung zu bringen, aber natürlich fand dieses Bemühen bei der Belegung von lediglich zwei Hallen (9 und 10) (plus grosszügigem Atrium) seine klaren Grenzen. So gab es immer wieder überraschende Entdeckungen zu machen. 

Der ortsansässige Anbieter StrongPoint GmbH gehörte dazu. Er zeigte dem bislang im Omnichannel noch recht schwachen Lebensmitteleinzelhandel (LEH), wie er mit einer integrierten Logistiklösung vom Auftragseingang bis zur Auslieferung an die Haustür des Kunden oder an eine Packstation mit drei Temperaturbereichen (ungekühlt, Kühlung, Tiefkühlung) dieses Feld zukünftig bespielen kann. Dabei liegen die Vorteile für den Endkunden klar auf der Hand - freie Wahl bei der Zustellung der Einkäufe und für den Händler kommen ergänzend die Module für’a „Pick & Collect“ und die Routenoptimierung bei der Auslieferung dazu. 

Aber es ging auch drei Nummern kleiner. Für den optimierungswilligen klein- und mittelständischen Einzelhandel (oder auch die Gastronomie) bietet sich der Einsatz drahtloser POS-Drucklösungen des japanischen Herstellers StarMicronics an. „Out-of-the-Box“-Kassensysteme mit einem per Bluetooth, WLAN oder erstmals per AirPrint angebundenen Belegdrucker und einem iPad als intelligenten Monitor - dazu die Kassenschublade - fertig ist die Laube. Das fühlt sich fast schon so an wie im AppleStore.

À propos AppleStore und intelligentes Shopdesign: ebenfalls ein ganz grosses Thema auf der EuroCIS waren Digital Signages, also digitale Monitore, die für eine zeitgemässe Kommunikation mit den Kunden eingesetzt werden können: „Wie steht Ihnen diese Jeans in schwarz?“ „Kann ich den Sakko auch in rot tragen?“ Aber das ist beim aktuellen Stand der Technik lediglich der Einstieg. Aktuelle Digital Signages lassen sich mit der Warenwirtschaft verbinden, spielen besondere „Schnäppchen“ an die Kunden aus, fungieren als elektronisches Preisschild oder als „digitales Wegeleitsystem“. Hier kommt zunehmend auch das persönliche Smartphone der Kunden ins Spiel, welches dann als „Touchpoint“ genutzt werden kann.

Klar wird aber auch, dass viele dieser neuen beeindruckenden Technologien einen ausgeprägten Kundenfokus mitbringen müssen, um akzeptiert zu werden und vor allem eine höhere Konversionsrate zu erzielen. „Nice to have“ ist schön, aber gerade die angesprochene KMU-Klientel wird sich ganz konkret überlegen (müssen), welchen Kundennutzen die jeweilige Investition hat. Um am Beispiel der Digital Signages zu bleiben: helfen die ausgespielten bzw. angezeigten Informationen den Kunden, ihren Einkauf peppiger, einfacher, schneller oder informierter zu gestalten - sehr gut. Ansonsten - ab dafür.

Aber auch umgekehrt wird ein Schuh draus: wir erleben das als Kunden gerade in den DM-Drogeriemärkten. Hier informieren sich die Mitarbeiter für und mit ihren Kunden über eine spezielle App auf ihren Diensthandys über Produktdetails, Inhaltsstoffe, allergenes Potential usw. Ausbaufähig ist diese Technologie - und auch das zeigt die Messe - um zusätzliches Cross-Selling-Potential - die Verbindung zu anderen Abteilungen im Geschäft, Angeboten, Produkt-Bundles oder in den Online-Shop.

Abschliessend noch zu den sich weiter ausdifferenzierenden Bezahlmöglichkeiten - dieser Schritt ist ja für alle Beteiligten nicht gerade unwesentlich. Auf der einen Seite schnell, bequem und sicher - für Händler wie Kunden - auf der anderen Seite aber auch so unauffällig wie möglich - Geldausgeben soll ja auch nicht weh tun - und schon gar nicht den Kunden. 

So erweitert sich einerseits stetig die Palette der angebotenen bzw. akzeptierten unbaren Zahlungsmöglichkeiten wie jüngst z.B. durch Apple Pay, vielfach wird aber auch die schnell weiter wachsende Kundenklientel aus China und deren Gewohnheiten in den Blick genommen: Alipay oder WePay - um nur die erfolgreichsten zu nennen - wenn irgend möglich noch in Kombination mit ergänzenden Rabatt- oder Kundenbindungsprogrammen. 

Auf der EuroCIS waren in diesem Bereich z.B. die S-Payment GmbH, die VR Payment  GmbH - deren beider Fokus klar auf dem Stärken des regionalen Handels liegt (gerade auch Bäcker, Metzger, Markthändler), wirecard oder die Worldline/SIX Payment Services vertreten.

Speziell zu diesem Thema findet vom 7.-8. Mai 2019 ein sicherlich spannender Kongress des EHI Retail Institute statt. 

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