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Hudson’s Bay Company plant Grosses für Kaufhof

Köln, 30.6.2016 - Seit geraumer Zeit rätseln Interessierte, was die kanadische Kaufhof-Muttergesellschaft HBC mit den Filialen der zweitgrössten deutschen Warenhauskette vorhat. Jetzt werden die ersten Schleier gelüftet. 

„Geiz ist geil“, dieser bis zum Erbrechen zitierte Saturn-Werbespruch, der das Einkaufsverhalten bundesrepublikanischer Kunden charakterisiert wie kein zweiter, soll nun auch in die Welt des Kaufhof einziehen: ab Sommer 2017 plant HBC-Chef Jerry Storch in Deutschland 40 schicke neue Outlet-Läden, darunter in den Sportarena-Häusern Bonn, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Heidelberg, Stuttgart, Wiesbaden und Wuppertal.

Das Sportarena-Konzept steht deshalb für HBC vor dem Aus - es werden diesem in Deutschland keine Wachstumsmöglichkeiten mehr eingeräumt. 

Hudson’s-Bay-Company (HBC) hat das Nobel-Outlet-Konzept bereits sehr erfolgreich mit ihrer Tochter „Saks off 5th“ in den USA umgesetzt. Top-Marken werden hier zu wirklich günstigen Preisen angeboten; wie bei Outlet-Centern üblich mit Ware aus der Vorsaison, Retouren oder aus Überproduktion. 

HBC nutzt hierzu aber nicht die üblich-verschämten Lagen am Rande von Gewerbeparks oder auf der grünen Wiese, sondern in 1a-Innenstadtlagen. Und hier soll an hochwertigen (Bau-)Materialien nicht gespart werden. Im Mittelpunkt stehen die 13 Kaufhof-Sportarena-Häuser mit Verkaufsflächen zwischen 2.000 und 4.000 Quadratmetern - diese sollen nach sämtlichen Regeln der Verkaufspsychologie modernisiert werden. 

Geplant ist für die komplette bauliche Neugestaltung der bestehenden Kaufhof-Filialen bis 2021 ein Budget von einer Milliarde Euro. Hört sich nach viel an - aber grosse Zahlen haben wir in der Vergangenheit auch im Zusammenhang mit Upgrades der Karstadt-Häuser gehört, und zwar von Nicolas Berggruen. Das Kapitel ist längst abgeschlossen.

Leuchtturm-Haus soll nach den Planungen von HBC das Düsseldorfer Carsch-Haus werden; die Leitung des HBC-Europageschäfts verbleibt demnach in Köln.

So berichtet der Kölner Stadtanzeiger in diesem Zusammenhang:

„ Das Düsseldorfer Carsch-Haus wird  fast komplett umgebaut: Im Untergeschoss bleibt der Gastro- und Lebensmittelbereich. Auch die Heimtextilien-Abteilung von Kaufhof wird dort untergebracht. Alle anderen Etagen sind 'Saks Off 5th‘ vorbehalten.

Und wo nach Planung kein komplettes Kaufhof-Haus zur Verfügung steht, plant HBC mit „Saks off 5th“ als Untermieter einzuziehen. Für die klassischen Kaufhof-Filialen entsteht so im DOB- und HK-Bereich ein mächtiger interner Wettbewerber - mit 800 Designermarken und Saks-Eigenlabels. Die Auswirkungen auf die Stamm-Bekleidungsabteilungen dürften mehr als deutlich spürbar sein. Ähnliches spielte sich vor Jahren bei Abercrombie & Fitch bzw. bei Hollister ab - hier allerdings als Hipster-Phänomen.  

HBC beeilt sich denn auch, den Kaufhof- und Sportarena-Angestellten zu versichern, dass diese eine Arbeitsplatz-Garantie bekommen und in vergleichbarer Position weiterbeschäftigt würden - das wünschen wir den Kolleginnen und Kollegen ebenfalls.

Auch die Mode-Insider-Plattform „Fashion United“ beschäftigt sich ausführlich mit dem Thema.

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