Köln, 3.6.2016 - Vor 40 Jahren erschien Erich Fromms Bestseller „Haben oder Sein“, das sich vor dem Hintergrund konsumkritischer Bewegungen unserer Tage, den unterschiedlichsten Erscheinungen der „Sharing-Economy“ und Forderungen nach einer neuen Genügsamkeit beim Konsum wieder mit grossem Genuss und Erkenntnisgewinn lesen lässt.
Fromm untersucht nichts geringeres als „die seelischen Grundlagen einer neuen Gesellschaft“ - so der Untertitel.
Bedürfnisse, die sich in den Augen der Menschen nur mittels materieller Mittel erfüllen lassen und über das für sie rein Lebensnotwendige hinausgehen, stuft Fromm als sehr kritisch und - um es hier zuzuspitzen - als Charakterstütze ein.
Oder - freundlicher formuliert: der aufgeklärte, autonome Mensch und Konsument entwickelt seine Bedürfnisse „von innen nach aussen“, statt sich diese umgekehrt „von aussen nach innen“ aufzwingen zu lassen.
Anlässlich des runden Geburtstages von „Haben oder Sein“ strahlte der Deutschlandfunk in seiner Reihe "Journal am Vormittag - Lebenszeit“ eine spannende Diskussion aus, die sich mit den Wirkungen des Textes auf unseren aktuellen Alltag, speziell unser Konsumverhalten beschäftigte - „Gibt es Alternativen zur Konsumgesellschaft?“.